Ab Samstag startet der Online-Europacup für Vereine, der wie schon der Europacup der Frauen auf der Plattform Tornelo ausgespielt wird. Insgesamt haben sich 91 Teams angemeldet, davon 8 aus Deutschland. Schwäbisch Hall nimmt mit seiner Damenmannschaft teil, an den Start gehen Nino Batsiashvili, Lela Javakhishvili, Ekaterina Atalik, Irina Bulmaga und Deimante Cornette. Wie stark das Turnier besetzt ist, sieht man daran, dass die Haller Mannschaft mit einem Elodurchschnitt von 2450 Platz 39 der Setzliste einnimmt. Damit hat man immer noch einen stärkeren Eloschnitt als die Schachbundesligisten Bremen, Berlin und Kiel. Für die Qualifikation für die Playoffs oder gar die Endrunde der besten 10 Teams müsste es für das Team schon extrem gut laufen. Nino Batsiashvili dürfte diesmal keine Internetprobleme wie beim Frauen-Europacup befürchten müssen (sie verzichtete auf die Teilnahme, da sie dem Hotelinternet in Spanien nicht traute), ist sie doch aktuell zu Hause in Georgien. Kapitän der Mannschaft ist Irina Bulmaga, sie besucht aktuell ihre Schwester in England.
Angeführt wird die Setzliste von der OSG Baden-Baden mit einem Eloschnitt von über 2700. Bei der OSG gehen unter anderem der Führende im Kandidatenturnier Maxime Vachier-Lagrave sowie Ungarns Nummer 1 Richard Rapport an den Start. Die Mannschaften direkt dahinter aus Tschechien, Russland und England sind auch nicht viel schlechter, insgesamt haben 10 Spieler eine Elozahl oberhalb 2700 und über 80 Spieler eine Elozahl oberhalb 2600. Nur zum Vergleich: in Deutschland gibt es aktuell keinen Spieler oberhalb 2700 und nur 10 Spieler oberhalb 2600. Zehnter der Setzliste sind die SF Deizisau mit der beinahe kompletten deutschen Nationalmannschaft, es spielen unter anderem Matthias Blübaum, Alexander Donchenko und Vincent Keymer. Die beiden deutschen Hoffnungsträger für die nächsten Jahre Donchenko und Blübaum kreuzten kürzlich schon die Klingen mit den absoluten Topspielern, nämlich Blübaum beim vorletzten Online-Turnier der Magnus-Carlsen-Champions-Chess-Tour, Donchenko als kurzfristiger Nachrücker beim Traditionsturnier im niederländischen Wijk-aan-Zee.
Auch eine Auslosung gibt es schon, die Schwäbisch Haller Damen treffen in Gruppe I unter anderem auf die Poland Hussars mit Jan-Krzysztof Duda und auf die spanische Mannschaft CAC Beniajan Duochess mit David Anton Guijarro am Spitzenbrett, beides absolute Weltklassespieler.
Gespielt wird am Samstag und Sonntag (27. und 28. März) zunächst ein Rundenturnier innerhalb der zugelosten Gruppe. Die ersten zwei Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Playoffs einen Tag später, in dem in drei Gruppen die 9 Finalisten ermittelt werden. Schon qualifiziert für das Finale ist der Sieger des Europacups der Frauen, nämlich das Team aus Monaco, bei dem unter anderem die deutsche Nummer 1 der Frauen Elisabeth Pähtz sowie die Weltranglistenzweite Aleksandra Goryachkina spielen.
Ob es einen Livestream mit Kommentierung gibt, ist noch nicht bekannt, wenn ja, wird dieser vermutlich auf der ECU-Twitchseite zu sehen sein. Einen weiteren Vorbericht gibt es übrigens hier bei den Perlen vom Bodensee.