Tag 1 beim Online-Europacup: Drei Punkte und eine Glanzpartie von Lela Javakhishvili

Der erste Tag des Online-Europacups brachte für die Schwäbisch Haller Damenmannschaft die erwartet schweren Gegner. Die Haller Damen spielen als eine von drei reinen Damenmannschaften beim offenen Online-Europacup mit, wobei die Mannschaft von Monte Carlo als Sieger des Frauen-Europacups schon für das Finale der besten 10 Mannschaften gesetzt ist.

Turniervorbereitung von Ekaterina Atalik

In den ersten beiden Runden gab es zwei knappe Niederlagen gegen Mannschaften aus den Niederlanden und Dänemark bevor es gegen die tschechische Mannschaft “Bohemian Fire” mit einem 2-2 den ersten Punkt auf der Habenseite gab. Hier war mehr drin gewesen, Ekaterina Atalik verlor aber ein kompliziertes Endspiel noch, wodurch die Tschechen die durch Irina Bulmaga und Lela Javakhishvili herausgespielte 2-0-Führung noch ausgleichen konnten. Danach hatte die Mannschaft sich warmgespielt, in der letzten Runde des Tages gab es ein klares 4-0 gegen Chartres. Weiter geht es am morgigen Sonntag, dann unter anderem gegen die Favoriten Poland Hussars und CAC Beniajan Duochess aus Spanien. Hier alle Partien der Haller Damen von heute, besonders zu empfehlen die Glanzpartie von Lela Javakhishvili in Runde 3 gegen Martin Bulockin mit dem “Hammer” 28.Tb7 und Nino Batsiashvilis Endspiel in Runde 4 gegen Viktor Stephan.

Um Computerbetrug zu verhindern, mussten wieder alle Spieler ihren Bildschirm teilen und ihre Kamera einschalten, hier ein Screenshot der Haller Mannschaft.

Wie schon beim Frauen-Europacup gab es wieder einen Live-Kommentar von Keti Tsatsalashvili, die es schaffen musste, den Überblick über 9 Gruppen und 90 Mannschaften zu behalten. Das Bildschirmfoto unten zeigt Keti, die das Ende der letzten Partie von Runde 1 ihrer Landsfrau Lela Javakhishvili zeigt, als Lela das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm verteidigen musste, was nicht einfach ist, wenn man nicht die nötige Technik beherrscht. Aber nach 110 Zügen gab es ein Remis aufgrund der 50-Züge-Regel, das den Haller Damen jedoch nichts mehr nützte, für ein Unentschieden hätte Lela schon gewinnen müssen.

Ganz entspannt verfolgt der Autor das Turnier

Wie stark das Turnier ist, sieht man daran, dass Topfavorit OSG Baden-Baden in den ersten drei Runden schon drei Punkte liegen ließ und um den Einzug in die Playoffs mächtig zittern muss. Eine Glanzpartie gelang Mihael Marin, der Alexej Shirov in bestem Shirov-Stil nach dem Motto “Fire on Board” besiegte und damit seiner rumänischen Mannschaft einen Punkt gegen den deutschen Meister sicherte:

Die SF Deizisau, die quasi mit der deutschen Nationalmannschaft spielen, sind noch im Geschäft um die Playoffs, auch wenn sie schon einmal verloren. Das ist aber gegen die russische Mannschaft Mednyi keine Schande. Die Mannschaft ist einer der Topfavoriten auf den Titel, was man schon daran sieht, dass mit Andrey Esipenko ein Spieler an Brett 4 (!) sitzt, dem es kürzlich beim Turnier in Wijk-aan-Zee gelungen war, Weltmeister Magnus Carlsen eine seiner ganz wenigen Niederlagen im klassischen Schach beizubringen.

Alle Ergebnisse gibt es bei Chess-Results, hier auch nochmal der Link zur Turnierplattform Tornelo, auf der auch die nächsten Tage alle Partien live verfolgt werden können.

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