Am zweiten Tag des Online-Europacups ging es für die Schwäbisch Haller Mannschaft zunächst gegen die Gruppenfavoriten, und man schlug sich gut, auch wenn leider keine Mannschaftspunkte heraussprangen. Gegen die Poland Hussars und die spanische Mannschaft CAC Beniajan Duochess wurde jeweils knapp mit 1,5-2,5 verloren. Achtungserfolge schafften Irina Bulmaga gegen die polnischen Husaren mit ihrem Sieg gegen Jacek Tomczak mit einer Elo von über 2600 und Lela Javakhishvili gegen die Spanier mit ihrem Remis gegen den absoluten Weltklassemann David Anton. Gegen die Poland Hussars war sogar mehr drin, Ekaterina Atalik gab Dauerschach in einer Stellung, die sich später als gewonnen herausstellte, beide Spieler hatten aber nur noch wenige Sekunden auf der Uhr.
Im dritten Match wurde es nicht leichter, es ging gegen die tschechische Mannschaft aus Brno, und hier sah eigentlich alles nach einem Sieg aus, nachdem Lela schnell gewinnen konnte, weil ihrem Gegner nach einem Schlagabtausch am Ende eine Figur fehlte. Jedoch konnte sich Ninos Gegner, der Top-GM Ivan Saric, noch geradeso ins Remis retten, trotzdem eine ganz starke Partie von Nino. So stand am Ende ein 2-2. Nächster Gegner war der Tabellenzweite aus Aserbaidschan Tehsil Idman, der noch um den Einzug in die Playoffs kämpfte. Und wieder gab es eine knappe Niederlage, Lela Javakhishvilis Sieg nach einem Dameneinsteller des Gegners reichte nicht. In der letzten Runde gab es dann noch einen klaren Sieg gegen die zweite Mannschaft aus Monte Carlo und damit den 7. Platz in der Gruppe. Insgesamt hatte die Mannschaft viel Pech – alle Niederlagen fielen mit 1,5-2,5 äußerst knapp aus, auch gegen die absoluten Topgegner. Mit etwas mehr Spielglück wäre hier deutlich mehr möglich gewesen. Enttäuscht hat das Team nicht, es gab insbesondere einige bemerkenswerte Einzelergebnisse gegen Topgegner.
Hier das “Kaffee-Bild” des Tages, wieder mit einer Partie von Irina Bulmaga, diesmal aber einer besseren als der gestern dargestellten, nämlich mit ihrer Gewinnpartie aus Runde 5.
Wie stark das Turnier ist, merkt man auch daran, dass Topfavorit Baden-Baden mit der Besetzung Rapport, Bacrot, Shirov, Naiditsch sich erst auf letzter Rille in Gruppe A mit viel Dusel für die Playoffs qualifizierte. Die ungarische Mannschaft Haldas VSE Szombathely, die sich bis zur letzten Runde bravourös geschlagen hatte, verspielte Platz 2 durch eine Niederlage in der letzten Runde gegen Green Chess aus der Ukraine, als sie zwei ausgeglichene Stellungen durch Zeitüberschreitung verloren. Aus der Schachbundesliga qualifizierten sich noch die Spitzenteams aus Hockenheim, Hamburg und Deizisau für die morgigen Playoffs.
Hier die Abschlusstabelle von Gruppe I. Alle Ergebnisse gibt es hier.
Und hier alle Partien der Schwäbisch Haller Mannschaft zum Nachspielen.