Heimspiele in der Frauenbundesliga und in der Oberliga

Großkampf-Wochenende beim SK Schwäbisch Hall im Advent: am kommenden Wochenende treten sowohl die Damenmannschaft in der Frauenbundesliga als auch die erste Mannschaft in der Oberliga Württemberg daheim in Schwäbisch Hall an. Gespielt wird in der Bausparkasse, Spielbeginn ist am Samstag um 14:00 und am Sonntag um 9:00 (Frauenbundesliga) bzw. am Sonntag um 10:00 (Oberliga). Zuschauer sind herzlich willkommen, die Mitnahme elektronischer Geräte in den Spielsaal ist nicht erlaubt.

Update zu Liveübertragungen aus der Frauenbundesliga: Partien aus Schwäbisch Hall gibt es unter anderem unter diesem Link bei chess.com. Auch die Partien aus Hamburg gibt es hier und bei Lichess, außerdem gibt es aus Hamburg eine Livekommentierung auf dem Twitch-Kanal von Constanze Wulf am Samstag und beim “Big Greek” am Sonntag.

In der Frauenbundesliga geht es gegen Aufsteiger Doppelbauer Kiel und gegen TuRa Harksheide. Parallel dazu spielt der Schwäbisch Haller Reisepartner SF Deizisau ebenfalls gegen beide norddeutsche Mannschaften. Meister Schwäbisch Hall und der Vorjahresvierte Deizisau sind in allen Begegnungen klar favorisiert. Kiel und Harksheide haben jeweils ihre ersten beiden Begegnungen verloren, aber die Gegner, gegen die Gewinnen Pflicht ist, um die Klasse zu halten, kommen für beide noch. Kiel spielt mit der mehr oder weniger selben Besetzung wie in der Vorsaison, als der Aufstieg in die Bundesliga knapp vor Hofheim glückte. An Brett 1 ist die frühere deutsche Nationalspielerin Marta Michna gemeldet, die über die Jahre insbesondere im Blitzschach viele deutsche Meistertitel anhäufte.

Dazu kommt mit der Berlinerin Alina Rath die alte und neue Weltmeisterin in der exotischen Sportart Schachboxen, zu der sie über ihre beiden Hobbies Mixed-Martial-Arts und Schach kam, und kürzlich in ihrer Gewichtsklasse in Antalya ihren Weltmeistertitel verteidigen konnte. Beim Schachboxen wird abwechselnd Schnellschach auf Zeit gespielt und eine Runde geboxt. Am Ende entscheidet entweder K.o. oder Schachmatt.

Harksheide hat sich in den letzten Jahren in der Bundesliga fest etabliert und spielt mit einer Mischung aus jungen ausländischen und deutschen Spielerinnen. Gerade die Harksheider Topbretter Julia Antolak (Polen) und Laura Unuk (Slowenien) sind auch gegen Spitzenmannschaften nicht zu unterschätzen, dazu kommt als Neuzugang die 3-malige deutsche Schnellschachmeisterin Lara Schulze aus Bremen.

Da man den gegnerischen Teams die Vorbereitung nicht zu leicht machen möchte, können vorab keine Details über die Schwäbisch Haller Aufstellung bekannt gegeben werden, jedoch sollte es keine Überraschung sein, wenn Spielerinnen aus der georgischen und der französischen Achse des Haller Teams dabei sind. Gerade die georgischen und französischen Spielerinnen waren in den letzten Monaten in ihren Nationalmannschaften sowohl bei der Team-Weltmeisterschaft als auch bei der Team-Europameisterschaft sehr erfolgreich. Georgien wurde mit gleich 5 Haller Spielerinnen Team-Weltmeister, Frankreich gewann mit 3 Haller Spielerinnen in beiden Turnieren Bronze, und gleich mehrere Spielerinnen aus der Schwäbisch Haller Damenmannschaft gewannen individuelle Medaillen an den ihren Brettern.

So bleiben einige Fragen erst noch einmal offen: Kommt Meri Arabidze erstmals als amtierende Europameisterin nach Schwäbisch Hall? Gibt Katharina Ricken aus Krefeld ihr Haller Debüt? Sammelt Ekaterina Atalik weitere Punkte für den Hattrick als erfolgreichste Spielerin der Liga? Spielt Alina Kashlinskaya nach Geburt ihres ersten Kindes mal wieder in der Kocherstadt? Baut Irina Bulmaga, die als Einzige beide Partien in der ersten Doppelrunde am Brett gewann, ihre Erfolgsserie aus? Sehen wir nach langer Babypause Petra Papp mal wieder am Brett für Schwäbisch Hall?

Außerdem wird in der Frauenbundesliga in Hamburg und Baden-Baden gespielt. In Hamburg sind die verlustpunktfreien Gastgeber und Solingen favorisiert gegen die ostdeutschen Teams aus Leipzig und Löberitz. In Baden-Baden findet das Spitzenspiel des Wochenendes statt. Am Samstagnachmittag trifft die OSG Baden-Baden in einem ersten Saison-Härtetest auf den SC Bad Königshofen. Die Niederlage in der Vorsaison markierte den Anfang vom Ende der Baden-Badener Meisterträume. Daher gehen natürlich gespannte Blicke aus Schwäbisch Hall nach Baden-Baden, ob Bad Königshofen eine erneute Überraschung schafft. Nachdem Bad Königshofen nach der Niederlage gegen Schwäbisch Hall und dem Unentschieden gegen Deizisau erst einen Punkt auf dem Konto hat, würde ein Baden-Badener Punktverlust den Hallerinnen auf dem Weg zur Titelverteidigung in die Karten spielen. Will Bad Königshofen noch einmal ganz vorne angreifen, muss in jedem Fall zweimal gewonnen werden. Favorit ist aber Baden-Baden, neben den langjährigen Spitzenspielerinnen Anna und Marija Muzychuk, Alexandra Kosteniuk und Antonaeta Stefanova hat man sich gerade in der Breite des Kaders enorm verstärkt und die Mannschaft dabei deutlich verjüngt.

Alle Ansetzungen und Ergebnisse der Frauenbundesliga gibt es hier.

Schon jetzt kann übrigens gesagt werden, dass es auch dieses Mal wieder den vom Schachjournalisten und Kunstliebhaber Raymund Stolze und dem Schachticker ausgesetzten Preis für die beste Spielerin und die beste U23 Nachwuchsspielerin der Liga geben wird. Entscheidend sind wie immer die Gewinnprozente bei mindestens 8 gespielten Partien.

In der Oberliga Württemberg kommt es am Sonntag zum Spitzenspiel zwischen Schwäbisch Hall und den Stuttgarter SF. Beide Mannschaften sind optimal aus den Startlöchern gekommen und konnten die ersten drei Begegnungen gewinnen. Aufgrund der Neusortierung der Oberligen ab der kommenden Saison ist es wichtig, oben dranzubleiben – nur die vermutlich ersten Fünf der Tabelle qualifizieren sich für die neue Oberliga Baden-Württemberg, und die Schwäbisch Haller Mannschaft möchte auf jeden Fall dazu gehören, die Gegner aus Stuttgart aber natürlich auch. Bei den Stuttgartern spielen unter anderem mit IM Mark Kventny, FM Igor Neymann und IM Andreas Strunski einige bekannte Württemberger Spitzenspieler.

Den Großkampftag komplettiert die Schwäbisch Haller zweite Mannschaft, die im Haus der Vereine gegen Bad Friedrichshall antritt und gegen den noch sieglosen Gegner weiterhin ungeschlagen bleiben und sich im Vorderfeld der Tabelle festsetzen möchte. Alle Paarungen der Bezirksliga Nord gibt es hier.

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