Frauenbundesliga: In Deizisau geht es gegen Leipzig und Löberitz

Zwei Mannschaften aus Ostdeutschland sind die Gegner der Schwäbisch Haller Damenmannschaft in den Runden 7 und 8, die am kommenden Wochenende in Deizisau vom Reisepartner SF Deizisau ausgerichtet wird. Fast spannender als die Begegnungen am Brett könnte sich die Anreise der Spielerinnen gestalten, nachdem sich Deutschland im Verkehrssektor inzwischen quasi im Dauerstreik befindet und auch sehr kurzfristig mit Arbeitsniederlegungen zu rechnen ist, und bei der aktuellen Stimmung auch nicht unbedingt damit zu rechnen ist, dass auf den Beginn der Osterferien in fast allen Bundesländern am kommenden Wochenende Rücksicht genommen wird.

Die Reiseeinschränkungen betreffen den Schach-Spielbetrieb besonders, da viele Spielerinnen und Spieler aus dem Ausland anreisen, aber auch die viele deutsche Spielerinnen und Spieler eher mit Bus und Bahn als mit dem Auto unterwegs sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation sich am kommenden Wochenende darstellt. Jedenfalls ist keine Kulanz der Schachverbände gegenüber Reiseeinschränkungen zu erwarten. Nicht einmal der Wintereinbruch Anfang Dezember in Bayern führte im Gegensatz z.B. zur Fußball-Bundesliga, als die Partie in München verschoben wurde, zu Absagen, sondern zu vielen kampflosen Punkten und Geldstrafen für die betroffenen Vereine.

Wenn es alle Spielerinnen ans Brett schaffen, liegt die Favoritenrolle bei den Heimvereinen aus Schwäbisch Hall und Deizisau. Leipzig bietet nach wie vor seine beiden polnischen Spitzenspielerinnen Karina Cyfka und Klaudia Kulon auf, die Spielerinnen dahinter sind aber deutlich schwächer. Immerhin hat Klaudia Kulon gerade die stark besetzte internationale deutsche Frauenmeisterschaft in Augsburg gewonnen. Schwäbisch Hall und Leipzig spielen am Samstag ab 14:00 gegeneinander, außerdem trifft Deizisau auf Löberitz. Löberitz, quasi bestehend aus der kompletten lettischen Nationalmannschaft, schaffte nach dem Abstieg vor zwei Jahren den direkten Wiederaufstieg. Bisher haben beide Gastmannschaften erst zwei Punkte gesammelt, spielen aber noch gegen fast alle Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel. Am Sonntagmorgen um 9:00 tauschen Deizisau und Schwäbisch Hall die Gegner, dann spielt Schwäbisch Hall gegen Löberitz und Deizisau gegen Leipzig.

Ansonsten richten sich die Augen in der kommenden Doppelrunde nach Karlsruhe, denn dort treffen am Sonntag (9:00) der noch verlustpunktfreie Tabellenführer Baden-Baden und der Tabellendritte Hamburg aufeinander, gegen den Schwäbisch Hall im Januar ein glückliches Unentschieden gerettet hatte. Gemeinsam mit Baden-Baden treten die Karlsruher SF an, aber unter ganz anderen Vorzeichen, hat man doch erst einen Punkt auf der Habenseite. Der Vierte im Bunde in Karlsruhe ist die SG Solingen. Für die Solinger geht es nach dem guten Start und den beiden Niederlagen gegen Deizisau und Schwäbisch Hall nur noch um die Plätze, weder nach Oben noch nach Unten geht noch viel, mit etwas Glück ist aber durchaus noch ein Platz auf dem Treppchen möglich.

Außerdem wird in Rodewisch gespielt, dort treten Rodewisch und Bad Königshofen gegen Harksheide und Kiel an, auch hier liegt die Favoritenrolle bei den Gastgebern.

Die Tabelle und alle Paarungen der Frauenbundesliga gibt es hier. Informationen zu Liveübertragungen gibt es noch keine, sobald es hier etwas Neues gibt, wird dies nachgeliefert.

Auch die Oberliga Württemberg spielt am Sonntag, und hier treffen Schwäbisch Hall und Deizisau aufeinander. Dies ist der erste von zwei Matchbällen für den Triumph in der Oberliga. Der SK Schwäbisch Hall steht als Tabellenführer mit 3 Punkten Vorsprung kurz vor der Meisterschaft in der Oberliga Württemberg. Nachdem die Haller Erste im Jahr 2018 in der Bezirksliga neu starten musste, wäre das ein riesiger Erfolg für das Team, den Verein und alle Verantwortlichen. Deizisau 2 muss unter anderem auf ihr sehr starkes Brett 2, IM Ruben Gideon Köllner verzichten, der sich am Wochenende im Bundesligateam festgespielt hat.

Weil die Damen beider Vereine in Deizisau antreten, hat man kurzerhand das Heimrecht getauscht, eigentlich hat Schwäbisch Hall Heimrecht. Mit einem Sieg kann sich die Haller Erste vorzeitig die Oberligameisterschaft und damit den Titel als württembergischer Meister sichern. Den direkten Aufstieg in die zweite Bundesliga würde das aber noch nicht bedeuten. Aufgrund der Neuordnung der zweiten Ligen und der Oberligen in der kommenden Saison gibt es eine Aufstiegsrunde mit dem Sechsten der 2. Liga Süd Schönaich und den Meistern der Oberliga Ost Staffel B (hier gibt es in der vorletzten Runde den Showdown zwischen Überraschungstabellenführer Gernsheim und Favorit Wiesbaden) und der Oberliga Baden (hier ist Brombach Zweiter hinter der nicht aufstiegsberechtigten OSG Baden-Baden 3). In der Relegation ist der Zweitligist Schönaich klarer Favorit, aber in einem Spiel ist natürlich immer alles möglich. Alle Paarungen der Oberliga Württemberg gibt es hier. Gespielt wird in Deizisau in der Gemeindehalle Deizisau, Altbacher Str. 5, 73779 Deizisau. Hier die Paarungen.

Frauenbundesliga: Samstag, 24.3. 14:00: Schwäbisch Hall-Leipzig, Sonntag, 25.3. 9:00 Löberitz-Schwäbisch Hall, Oberliga Württemberg: Sonntag, 25.3. 10:00: Schwäbisch Hall-Deizisau 2.

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