Überraschungen in der Frauenbundesliga: Meister und Vizemeister lassen Federn

Einen gehörigen Dämpfer bekamen die Schwäbisch Haller Meisterschaftsambitionen in der heutigen Runde der Frauenbundesliga in Lehrte. Gegen Hamburg setzte es eine unerwartete 2,5-3,5 Niederlage. Trotzdem ist die Meisterschaft immer noch möglich, allerdings müssen jetzt die letzten drei Begegnungen gegen Harksheide, Deizisau und vor allem Tabellenführer Baden-Baden gewonnen werden. Baden-Baden gab sich auch heute keine Blöße, gegen Hemer gab es ein glattes 5,5-0,5. Eine weitere Überraschung war das Unentschieden des morgigen Haller Gegners TuRa Harksheide gegen Meister Bad Königshofen, hier wäre für den Außenseiter sogar ein Sieg drinnen gewesen, aber das Unentschieden reicht, um die letzten Restzweifel am Klassenerhalt zu verscheuchen.

Hamburg war mit der erwartet starken Besetzung angetreten, und somit war für den Tabellenführer auch nicht zu erwarten, dass der Sieg ein Selbstläufer werden würde. Doch schon nach der Eröffnung gab es die ersten Sorgenfalten auf der Stirn der Verantwortlichen. Dinara Saduakassova und Nino Batsiashvili waren nicht gut aus der Eröffnung gekommen und standen gegen Routinier Monika Socko bzw. Youngster Zsòka Gaàl massiv unter Druck. Und an den anderen Brettern war auch nur wenig Vorteil zu entdecken, fast überall standen hochkomplizierte Stellungen auf dem Brett.

Trotzdem ging Schwäbisch Hall mit 2,5-0,5 in Führung. Lela Javakhishvili schlug die 16-jährige Niederländerin Eline Roebers und Meri Arabidze schaffte gegen Sarah Papp den fünften Bundesliga-Sieg nacheinander. Irina Bulmaga trennte sich remis von Lyoubka Genova. Doch Hamburg war trotzdem nach wie vor im Spiel. Zunächst musste Nino Batsiashvili die Waffen strecken, Zsòka Gaàl verwandelte ihren Eröffnungsvorteil am Ende souverän. Dinara Saduakassova zeigte ein höchstes Maß an Kampfgeist und Verteidigungskünsten und schaffte es tatsächlich, ihre Stellung zwischenzeitlich auszugleichen, übersah in einem komplizierten Endspiel am Ende aber einen Zug und verlor. Damit hatte Hamburg den Ausgleich geschafft. Alina Kashlinskaya hatte eigentlich fast die ganze Partie gegen die Inderin Rout Padmini Druck gemacht, überzog aber ihre Stellung und hatte zum Schrecken der Verantwortlichen im Endspiel plötzlich drei Bauern weniger. Damit stand am Ende ein überraschendes 2,5-3,5 und der Verlust der Teballenführung an Baden-Baden. Jetzt gilt es sich zu schütteln und es in der nächsten Runde gegen das Überraschungsteam aus Harksheide besser zu machen, jetzt zählen nur noch Siege.

Hier der Link zu den Ergebnissen und hier der Link zu den Partien.

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