Frauenbundesliga mit zwei Spitzenspielen

Am kommenden Wochenende finden die 5. und 6. Runde der Frauenbundesliga statt. Für die Schwäbisch Haller Damen geht es wie schon in der Vorsaison nach Solingen, und dort wartet der nächste Härtetest auf die Mannschft. Gegner sind nämlich mit Solingen und Hamburg zwei Teams, die gemeinsam mit Schwäbisch Hall und Baden-Baden noch verlustpunktfrei sind. Parallel spielt Reisepartner Deizisau ebenfalls gegen beide Teams.

Um in Solingen zu bestehen, ist auf jeden Fall eine stärkere Mannschaftsleistung als in der letzten Runde erforderlich, als man gegen Harksheide nur mit Ach und Krach und viel Glück mit 3,5-2,5 gewinnen konnte.

Über den Hamburger SK, Urgestein der Frauenbundesliga und größter Schachverein Deutschlands, braucht man nicht viel zu sagen. Die Mannschaft unter Teamchef und Schachstreamer “The Big Greek” Georgios Souleidis ist immer für eine Überraschung gut. Mit Eline Roebers fehlt eine der Hamburger Topspielerinnen sicher, sie wurde ins Challenger-Turnier des renommierten Tata-Steel-Turniers in Wijk aan Zee eingeladen.

Solingen, Gegner am Sonntag, hat sich gegenüber der sehr respektablen Aufstiegssaison nochmal verstärkt. Neu im Team ist unter anderem die aus der Ukraine stammende und jetzt im Rhein-Main-Gebiet lebende und für Deutschland startende amtierende deutsche Meisterin Kateryna Dolzhikova. Die SG Solingen konnte in den ersten vier Runden sichere Siege einfahren und führt die Tabelle aktuell sogar nach Brettpunkten an, spielte aber genau wie Hamburg noch gegen kein Topteam der Liga. Allerdings fehlt auch Solingen eine ihrer Topscorerinnen, da Machteld van Foreest, jüngere Schwester der beiden niederländischen Großmeister Jorden und Lucas van Foreest, die bisher alle Partien gewinnen konnte, ebenfalls an einem Turnier im Rahmen des Tata Steel Festivals in Wijk aan Zee teilnimmt.

Außerdem spielt die Frauenbundesliga am kommenden Wochenende noch in Leipzig und Norderstedt. In Leipzig treffen die Gastgeber und Löberitz auf Bad Königshofen und Rodewisch. Favorit sind die Gastmannschaften, aber ganz chancenlos sind die Gastgeber je nach Aufstellung nicht. In Norderstedt treten Harskheide und Kiel gegen Baden-Baden und Karlsruhe an. Baden-Baden zweimal hoher Favorit, aber man hat ja in der letzten Doppelrunde gesehen, dass es auch gegen die sogenannten “Underdogs” der Liga schnell eng werden kann. Insbesondere die Begegnung zwischen Harksheide und Karlsruhe ist für beide wichtig im Kampf um den Klassenerhalt.

Alle Paarungen der Frauenbundesliga gibt es hier. Nach den Runden 5 und 6 gibt es eventuell schon ein paar erste Tendenzen, wer die besten Chancen hat, sich den Schachticker-Preis für die beste Spielerin bzw. die beste Nachwuchsspielerin der Liga zu sichern, der auch diese Saison wieder von Raymund Stolze zur Verfügung gestellt wird. Titelverteidiger sind Ekaterina Atalik (Schwäbisch Hall) und Antonia Ziegenfuß (Hamburg), die beide neben einigen anderen Spielerinnen noch gut im Rennen liegen. Aber wichtig ist natürlich erst einmal, dass jede Spielerin, die in die Wertung kommen möchte, 8 Partien gespielt haben muss.

Parallel spielt am Sonntag die Schwäbisch Haller Erste in der Oberliga Württemberg. In Runde 5 will die Mannschaft bei der mit 4-4 Punkten im Mittelfeld der Liga stehenden Reserve des Zweitligisten Heilbronner SV die Tabellenführung in der Oberliga verteidigen. Unter anderem spielt bei Heilbronn inzwischen der ehemalige Kapitän der Haller Ersten Steffen Mages, der erst kürzlich das Schwäbisch Haller Neujahrsblitzturnier gewinnen konnte. Gespielt wird im DGB-Gebäude in der Gartenstraße 64 in Heilbronn, hier treffen am Sonntag auch die Heilbronner 3. Mannschaft und die Schwäbisch Haller 2. Mannschaft in der Bezirksliga aufeinander.

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