Am kommenden Wochenende findet die letzte Doppelrunde der Frauenbundesliga vor dem Saisonhöhepunkt, der zentralen Endrunde in Berlin, statt. Für Schwäbisch Hall geht es beim Reisepartner Deizisau in den Begegnungen gegen die Rodewischer Schachmiezen und Bad Königshofen um die deutsche Meisterschaft. Mit zwei Siegen wäre man fast durch im Meisterschaftsrennen, einziger Stolperstein wäre dann noch Reisepartner Deizisau, erster Gegner bei der zentralen Endrunde in Berlin. In den letzten beiden Runden geht es nur noch gegen die beiden Tabellenletzten Augsburg und Bayern München – neben Schwäbisch Hall und Baden-Baden sind die Bayern der dritte Verein, der aktuell sowohl in der Männer- als auch der Frauenbundesliga spielt.
Allerdings warten am kommenden Wochenende starke Gegner: Rodewisch steht mannschafts- und brettpunktgleich mit Schwäbisch Hall an der Spitze der Liga und hat sich in den letzten beiden Jahren zum Angstgegner des zweimaligen Vizemeisters entwickelt. Vor zwei Jahren traten die Schachmiezen nur zu fünft an und erreichte dennoch ein 3-3 Unentschieden. Im Vorjahr setzte es in der 2. Runde für den Vizemeister eine empfindliche 1-5 Klatsche, die am Ende die Meisterschaft für Baden-Baden entschied. Dieses Jahr wollen es die Haller Damen besser machen und erstmals die Schachmiezen aus dem Vogtland besiegen.
Danach geht es gegen Bad Königshofen. Der Meister von 2014 schleppt den Ballast der 0-6 Niederlage gegen Harksheide aufgrund eines Aufstellungsfehlers mit sich und muss unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die deutsche Meisterschaft zu haben. Mit zwei Siegen am kommenden Wochenende hätte man es selbst in der Hand, durch einen Sieg in der Schlussrunde gegen Baden-Baden doch noch Meister zu werden. Dagegen hat natürlich Schwäbisch Hall etwas, in den beiden letzten Jahren konnte Bad Königshofen jeweils knapp geschlagen werden. Unvergessen dabei Irina Bulmagas Partie an gleicher Stelle gegen Anastasia Savina im Vorjahr, als sie ein Leichtfigurenendspiel mit zwei Bauern weniger sogar noch gewann und damit für den 3,5-2,5-Sieg sorgte.
Bad Königshofen ist insbesondere an den Spitzenbrettern stark besetzt: Star der Mannschaft ist Valentina Gunina, manchmal aufgrund ihrer taktisch angelegten Spielweise nach dem russischen Ex-Weltmeister als „Tal im Rock“ bezeichnet. Kaum schwächer dahinter die Chinesin Xue Zhao und mit Olga Girya eine weitere Russin.
Auf jeden Fall sind spannende Partien zu erwarten, auch Gastgeber Deizisau wird sich nicht kampflos geschlagen geben: Yuliya Naiditsch, Zoya Schleining, Hanna Marie Klek und Co. sind durchaus für Überraschungen gut.
Für Hochspannung ist also gesorgt, auf der Haller Vereinsseite https://www.schachklub-sha.de/ wird es wieder einen Liveblog vom Autor dieser Zeilen geben, ob auf Deutsch oder Englisch, ist noch nicht entschieden.
Hier die Paarungen der 4. Doppelrunde:
Runde 7 (Samstag 14:00)
SG Augsburg – TuRa Harksheide
FC Bayern München – Hamburger SK
SF Deizisau – SC Bad Königshofen
SK Schwäbisch Hall – Rodewischer SM
Karlsruher SF – SK Lehrte
OSG Baden-Baden – SV Medizin Erfurt
Runde 8 (Sonntag 9:00)
Hamburger SK – SG Augsburg
TuRa Harksheide – FC Bayern München
Rodewischer SM – SF Deizisau
SC Bad Königshofen – SK Schwäbisch Hall
SV Medizin Erfurt – Karlsruher SF
SK Lehrte – OSG Baden-Baden