Schwäbisch Hall übernimmt Tabellenführung in der Schach-Frauenbundesliga

Mit zwei 6-0-Siegen gegen Erfurt und Lehrte kehrten die Damen des SK Schwäbisch Hall aus der thüringischen Landeshauptstadt zurück. Damit ist Schwäbisch Hall jetzt gemeinsam mit den Rodewischer Schachmiezen Tabellenführer der Frauenbundesliga. Beide profitierten davon, dass Meister Baden-Baden wie im Vorjahr nur 3-3 Unentschieden gegen Hamburg spielte.

Erfurt

Am Samstag wurde zunächst Erfurt 6-0 geschlagen, dabei verliefen alle Partien relativ eindeutig für den Favoriten. Die Gastgeber gingen ersatzgeschwächt in die Begegnung, da sie sich in den beiden Spielen gegen Schwäbisch Hall und Deizisau sowieso nicht viel ausrechneten, am Sonntag setzte es dann auch gleich noch ein weiteres 0-6 gegen Deizisau.

Gemeinsame Analyse

Lehrte am Sonntag war ein anderes Kaliber. Die Niedersachsen hatten am Vortag beim knappen und unglücklichen 2,5-3,5 gegen Deizisau den Favoritinnen alles abverlangt.

Dennoch stand am Ende ein weiteres 6-0 für Schwäbisch Hall. Lela Javakhishvili nutzte eine Ungenauigkeit der bis dahin stark aufspielenden U16-Europameisterin Fiona Sieber eiskalt zum Sieg aus. Petra Papp, Karina Ambartsumova und Jungtalent Annmarie Mütsch gewannen ihre Partien souverän.

Petra Papp brauchte am sonntag nur 14 Züge

Irina Bulmaga: Samstag souverän, Sonntag mit Mühe

Deimante Daulyte-Lara Schulze

In den letzten beiden Partien nutzte Lehrte seine Chancen nicht. Irina Bulmaga rettete sich gegen Jana Böhm gerade so in ein leicht schlechteres Turmendspiel. Dort zeigte sie dann ihre überlegene Spielstärke und konnte das Endspiel sogar noch gewinnen. Deimante Daulyte, Schwäbisch Haller Topscorerin mit 5 Punkten aus 5 Partien, spielte gegen die 14-jährige Lara Schulze. Die deutsche Nachwuchsspielerin zeigte sich ausgezeichnet vorbereitet – bis zum 15. Zug verbrauchte sie kaum Zeit. In der Folge konnte sie die hochfavorisierte Hallerin völlig überspielen und spielte eine großartige Partie. Am Schluss verlor sie dann aber doch noch den Faden und machte den Sack nicht zu. Daulyte konnte ihre Stellung zusammenhalten, in der Folge Material gewinnen und am Ende tatsächlich noch für den 6-0 Endstand sorgen, sodass sie jetzt bei fantastischen 6/6 Punkten steht.

Wie steht es in Hamburg? Und wie steht Deimante?

Am Ende gingen die Blicke der Spielerinnen und Betreuer mehr auf den Computer als auf die noch laufenden Partien: alle folgten gespannt der Liveübertragung der Partien aus Hamburg, wo Hamburg der ganz großen Sensation, einem Sieg gegen Meister Baden-Baden ganz nah war. Das 3-3 Unentschieden am Ende war für den Meister äußerst glücklich, der seinen Titel jetzt nicht mehr aus eigener Kraft verteidigen kann.

In 3 Wochen kommt es jetzt in Deizisau zum Showdown gegen Rodewisch und Bad Königshofen. Zwei Siege würden eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft bedeuten. Die Aufgabe ist aber schwer genug, spielen doch bei Bad Königshofen gleich 3 Spielerinnen aus den Top-20 der Welt mit.

Partien vom Wochenende


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