Frauenbundesligastart jetzt auch für Schwäbisch Hall

Am kommenden Wochenende setzt die Frauenbundesliga ihre Saison fort. Nachdem die Februarrunde verschoben wurde und der erste Spieltag nur mit einem Rumpfprogramm stattfinden konnte, greifen jetzt alle Mannschaften in den Spielbetrieb ein, darunter auch die Damen des SK Schwäbisch Hall.

Durch die Verschiebungen ist die Saison sehr komprimiert. Alle Runden werden innerhalb von zwei Monaten bis Ende Mai ausgetragen, eine nicht unerhebliche Belastung für Spielerinnen und Organisatoren, da ja auch die meisten anderen Ligen wegen der vielen Verschiebungen und Absagen im selben Zeitraum ausgetragen werden. Für Schwäbisch Hall geht es zum Auftakt zum neuen Reisepartner nach Bad Königshofen. Erklärtes Ziel der Haller Schachdamen ist, endlich die zweite Meisterschaft nach 2017 zu gewinnen, nachdem man den Titel in den letzten beiden Spielzeiten denkbar knapp verpasst hatte.

Die beiden erstplatzierten Mannschaften der Vorsaison bilden diese Saison eine illustre Reisepartnerschaft, der bisherige Reisepartner von Schwäbisch Hall, die SF Deizisau, geht jetzt gemeinsam mit der OSG Baden-Baden an die Bretter.

Gegner des SK Schwäbisch Hall am kommenden Wochenende sind Liga-Urgestein Rodewisch und Aufsteiger Bad Kissingen, letztere gehen unter dem Namen Kisschess an den Start. Schwäbisch Hall ist beide Male favorisiert, sollte aber beide Gegner sehr ernst nehmen. Gegen die kampfstarken Rodewischer Schachmiezen gab es meistens knappe Ergebnisse und auch den ein oder anderen Punktverlust, die Mannschaft mit vielen Spielerinnen aus Tschechien ist immer mal wieder für Überraschungen gegen die “Großen” gut. Bad Kissingen trat aufgrund von Corona in den ersten beiden Runden gar nicht an und ist damit ein noch recht unbeschriebenes Blatt, doch stehen viele starke junge Spielerinnen auf der Meldeliste, darunter die ehemalige U16-Weltmeisterin Annmarie Mütsch, die 2017 mit Schwäbisch Hall Meister wurde.

Die nächsten beiden Runden werden außer von Corona insbesondere vom Krieg in der Ukraine überschattet. In der Frauenbundesliga sind viele Spielerinnen aus Russland und der Ukraine gemeldet, zum Teil auch in gemeinsamen Mannschaften. Das gilt besonders für den Titelverteidiger SC Bad Königshofen, bei dem 9 russische und 2 ukrainische Spielerinnen auf der Meldeliste stehen. Zwar gibt es bisher kein Verbot für die Teilnahme russischer Spielerinnen an der Bundesliga, allerdings gibt es aktuell keine Reisemöglichkeiten aus Russland, und es ist auch unklar, inwiefern es Vorbehalte möglicher Gegnerinnen oder Mitspielerinnen geben könnte. Olga Babiy aus der Ukraine hält sich aktuell in Bad Königshofen auf, ihr Mann bestand darauf, dass sie sich aufgrund ihrer Schwangerschaft in Sicherheit bringt und das Land verlässt, hier der Link zum Bericht der Rhön-und Saale-Post zur Situation beim SC Bad Königshofen.

Außer in Bad Königshofen wird in Löberitz und Hamburg gespielt. In Hamburg findet das Spitzenspiel zwischen dem HSK und der OSG Baden-Baden statt. In Löberitz greifen die Gastgeberinnen und Leipzig erstmals in die Saison ein, nachdem die erste Doppelrunde in Leipzig aufgrund des Corona-Lockdowns in Sachsen Ende letzten Jahres abgesagt wurde. Gegner sind Lehrte und Hemer, hier geht es in allen Begegnungen um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Alle Informationen zur Frauenbundesliga findet man hier auf den Seiten des Deutschen Schachbunds.

Update vom 17.03.2022: Kisschess informierte heute den Deutschen Schachbund und den SK Schwäbisch Hall als Gegner vom Sonntag nur mit zwei Tagen Vorlauf, dass man am kommenden Wochenende nicht antreten wird. Diese Entscheidung stand offenbar schon mindestens seit dem letzten Wochenende fest, hier der Link zu einem entsprechenden lokalen Zeitungsartikel vom letzten Wochenende. Dem SC Bad Königshofen wurde die Entscheidung offenbar schon früher mitgeteilt, um Kosten sparen zu können. Fair-Play sowohl seitens Kisschess als auch seitens des SC Bad Königshofen sieht sicher anders aus. Der SK Schwäbisch Hall behält sich daher auch das Anmelden von Schadenersatzforderungen gegenüber Kisschess für unter anderem zusätzlich erforderliche Hotelübernachtungen vor.

Veröffentlicht in Frauenbundesliga.