
In Runde 6 der Frauenbundesliga trafen die einzigen noch verlustpunktfreien Mannschaften der Frauenbundesliga aus Schwäbisch Hall und Bad Königshofen aufeinander. Nach spannendem Verlauf ging der Sieg nicht unverdient mit 3,5-2,5 an den SC Bad Königshofen, der jetzt die Tabelle alleine anführt und auch aufgrund des leichteren Restprogramms eindeutiger Meisterschaftsfavorit ist. Im Parallelspiel war es auch knapp, Rodewisch gewann sein 333. (!) Bundesligaspiel mit 3,5-2,5 gegen Deizisau. Den entscheidenden Punkt machte IM Stavroula Tsolakidou an Brett 1 gegen WGM Hanna Marie Klek. Damit muss Deizisau aufpassen, mit gerade mal 4 Punkten und einem knackigen Schlussprogramm nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten.
Schwäbisch Hall und Bad Königshofen hatten tags zuvor in Runde 5 glatt gewonnen, Bad Königshofen 4,5-1,5 gegen Deizisau und Schwäbisch Hall hoch mit 6-0 gegen Rodewisch. Jedoch waren gerade die Partien zwischen Schwäbisch Hall und Rodewisch hart umkämpft und gingen alle über die volle Distanz von zum Teil mehr als 4 Stunden. Details und Bilder zu Runde 5 gibt es hier.
Im Spitzenspiel zwischen Schwäbisch Hall und Bad Königshofen wurde eine einzige Partie entschieden. Der Bad Königshofener Neuzugang IM Karina Cyfka profitierte von einem Bauerneinsteller von IM Ekaterina Atalik und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Dem Rückstand lief Schwäbisch Hall erfolglos hinterher. An Brett 6 hätte es sogar noch schlimmer kommen können, aber IM Anastasia Savina konnte im französischen Duell ihre vorteilhafte Stellung gegen IM Deimante Cornette in Zeitnot nicht in einen Sieg ummünzen. An den vorderen beiden Brettern neutralisierten sich die für Schwäbisch Hall spielenden georgischen Nationalspielerinnen mit ihren polnischen Konkurrentinnen aus Bad Königshofen. Nachdem auch die Partie zwischen IM Kulon und IM Irina Bulmaga remis endete – am Ende stand Bulmaga zwar deutlich aktiver, aber es gab kein Durchkommen – fiel die Entscheidung in der letzten Partie zwischen GM Bela Khotenashvili und der deutschen Nationalspielerin WGM Jana Schneider. Dies war die einzige Partie, in der Schwäbisch Hall realistische Siegchancen hatte. Am Ende war ein kompliziertes Springerendspiel mit Mehrbauern für die Georgierin entstanden. Aber Jana Schneider umschiffte einige Klippen, und Bela Khotenashvili vergab die ein oder andere Chance, die Partie zu gewinnen, und so verschwanden am Ende alle Bauern vom Brett, und damit endete die Partie zum knappen Bad Königshofener Sieg remis. Damit ist das Tor zum Titel für Bad Königshofen weit offen, hat man doch in Runde 3 schon den Topfavoriten Baden-Baden geschlagen. Schwäbisch Hall dagegen verlor nach 2,5 Jahren wieder eine Bundesligabegegnung, damals hatte es ein 2,5-3,5 gegen Baden-Baden gegeben. Jetzt gilt es, erstmal in der nächsten Doppelrunde in 4 Wochen zwei Siege einzufahren, bevor die letzten drei Runden Ende April im bayrischen Deggendorf zentral gespielt werden. Die Titelverteidigung ist jetzt nur noch bei einem Bad Königshofener Ausrutscher möglich.
An den anderen Spielorten gab es in Runde 6 keine Überraschungen. Löberitz holte gegen Bayern München den ersten Saisonsieg und Baden-Baden schlug Dippoldiswalde mit 5-1. In Hemer gewann Solingen knapp gegen Harksheide und arbeitet sich in der Tabelle weiter nach vorne. Hemer verlor auch die zweite Begegnung des Wochenendes gegen Hamburg und bleibt bei einem Punkt, spielt aber noch gegen fast alle Mannschaften aus dem Tabellenkeller.
Alle Ergebnisse der Frauenbundesliga findet man hier. Die Partien der Runde gibt es bei Chess.com, Lichess und Chessbase. Weiter geht es in der Frauenbundesliga in genau 4 Wochen am 15. und 16. März. Dann geht es für Schwäbisch Hall in Hamburg gegen die Gastgeber und TuRa Harksheide. Gespielt wird außerdem in Löberitz und München.