Frauen-Online-Europacup startet am Wochenende

Am kommenden Wochenende startet der Schach-Damen-Online-Europacup. Zum ersten Mal bei einem Europacup dabei sind die Schwäbisch Haller Schachdamen, begünstigt dadurch, dass das Turnier online ausgetragen wird und damit gerade Reise- und Hotelkosten wegfallen. Insgesamt haben sich 42 Mannschaften angemeldet, darunter auch zwei weitere Teams aus Deutschland, nämlich den Bundesliga-Konkurrenten aus Hamburg und Bad Königshofen. In der Meldeliste findet sich mit wenigen Ausnahmen die komplette Spitze des europäischen Frauenschachs.

Gespielt wird zunächst jeder gegen jeden in 5 Gruppen mit 8 bzw. 9 Mannschaften mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten + 5 Sekunden, es spielen jeweils 4 Spielerinnen pro Mannschaft. Jeweils die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Endrunde der 10 besten Mannschaften, in der dann ab Montag der Titel ausgespielt wird. Die Haller Damen sind Fünfter in der Setzliste, allerdings liegen die ersten 10 Mannschaften eng beieinander, und auch dahinter gibt es das ein oder andere Team, das immer für eine Überraschung gut sein kann. In letzter Minute gab es in der Haller Mannschaft noch eine Änderung: Nino Batsiashvili spielt aktuell beim Turnier im spanischen Sitges, einem der ganz wenigen aktuell stattfindenden Over-the-Board-Tuniere. Offenbar ist das spanische Hotel-Internet nicht stabil genug, der Terminplan hätte eine Teilnahme am Europacup zugelassen. Für Nino rückt eine andere georgische Spielerin ins Team, und zwar die 26-jährige Meri Arabidze, ebenfalls georgische Nationalspielerin, sie rückt direkt an Brett 2 hinter Lela. Sie spielt bisher nicht in der Frauenbundesliga für Schwäbisch Hall, ist aber eine der ersten Nachrück-Kandidatin, sobald ein Platz in der Meldeliste frei wird. Des Weiteren spielen wie schon berichtet Lela Javakhishvili, Deimante Cornette, Lilit Mkrtchian und Karina Ambartsumova. Gespielt wird von zu Hause quer durch Europa: Lela und Meri spielen von Georgien aus, Deimante aus Bordeaux, Lilit aus Leipzig und Karina von Gran Canaria aus. Alle Spielerinnen müssen mit einer Webcam spielen, die die Spielerinnen von der Seite zeigt, um mögliche Betrugsversuche zu verhindern – das ist ja ein großes Problem beim Onlineschach. Gespielt wird auf der Plattform Tornelo, einen Turnierlink gibt es auch schon, die entsprechenden Turniere sind die Gruppen A-E des Abkürzungs-Ungetüms EWOCCC, das für European Women’s Online Chess Club Cup oder so ähnlich steht.

Seit heute ist auch die Auslosung der Vorrundengruppen online, und auf Schwäbisch Hall warten ein paar reizvolle Aufgaben. Nominell stärkster Gegner ist die Mannschaft aus Clichy unter anderem mit Alina Kashlinskaya und Alexandra Kosteniuk. Dann geht es gegen den Bundesligarivalen aus Hamburg mit einigen deutschen Nationalspielerinnen im Team. Und schließlich geht es gegen Anatolia Red mit Ekaterina Atalik am Spitzenbrett. Diese vier Mannschaften werden auch vermutlich die beiden Qualifikationsplätze für die Endrunde unter sich ausmachen. Die komplette Auslosung gibt es hier.

Insgesamt topgesetzt ist die Mannschaft aus Monte Carlo mit Vizeweltmeisterin Aleksandra Goryachkina und der deutschen Nummer 1 Elisabeth Pähtz gefolgt von Kiev mit der kompletten ukrainischen Nationalmannschaft und den zwei russischen Mannschaften UGRA aus Khanty-Mansiysk und Gambit Volgograd. Da es im Schach möglich ist, in unterschiedlichen Ligen zu spielen, gehen noch weitere Schwäbisch Haller Bundesligaspielerinnen für diverse europäische Mannschaften am Start. Unter anderem spielen Alina Kashlinskaya für das französische Clichy, Olga Badelka für UGRA, Petra Papp für eine ungarische Mannschaft und Ekaterina Atalik für Anatolia Red aus der Türkei. Gleich drei Spielerinnen der Haller Verbandsliga-Ersten spielen für ihren belgischen Verein aus Wachtebeke (Belgien), nämlich Ana Matnadze, Adela Velikic und Mihaela Sandu.

In jedem Fall können sich die Zuschauer ab Samstag auf spannende Partien freuen.

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