
Am kommenden Wochenende startet die Frauenbundesliga in die Saison 2025/26. Nach Platz 3 in der Vorsaison wollen die Schwäbisch Haller Schachdamen möglichst wieder in den Meisterschaftskampf eingreifen. Ziel ist ganz klar der vierte Titel nach 2017, 2023 und 2024, obwohl die Konkurrenz aus Baden-Baden und Bad Königshofen wie in den letzten Jahren sehr stark ist.
Zum Auftakt geht es bei Reisepartner Deizisau in der Zehntscheuer, Im Kelterhof 7 in Deizisau zunächst am Samstag, dem 20.09.2025 um 14:00 gegen die SG Solingen und am Sonntag, dem 21.09.2025 um 9:00 gegen den SV Hemer. Mit Solingen wartet gleich ein Team, das in der oberen Tabellenhälfte erwartet wird, auf die Haller Damen. In der letzten Saison gab es in Solingen ein hauchdünnes 3,5-2,5. Bekannteste Spielerinnen beim Gegner sind die aus der Ukraine stammende, inzwischen für Deutschland spielende WGM Kateryna Dolzhykova und WIM Annmarie Mütsch, ursprünglich aus Heilbronn und jetzt für Belgien am Start, die als Jugendliche im ersten Meisterjahr 2017 für Schwäbisch Hall gespielt hatte.
Am Sonntag geht es gegen den SV Hemer, ein Team, das in der letzten Saison quasi in letzter Minute noch den Klassenerhalt geschafft hatte. Hier ist man natürlich klarer Favorit.
Was gibt es Neues im Haller Team? Schwäbisch Hall setzt nach wie vor auf seine georgische Achse. Neu im Team ist mit WFM Anastasia Kirtadze ein Toptalent, die bei der Europameisterschaft in Rhodos in den ersten 7 Runden für Aufsehen sorgte, als sie mit 6/7 startete und dabei unter anderem gegen Lela Javakhishvili gewann, bevor ihr etwas die Luft ausging.
Außerdem neu im Team: FM Nadya Toncheva und FM Beloslava Krasteva, zwei Nachwuchsspielerinnen aus Bulgarien und WGM Andreea Cristina Navrotescu aus Frankreich. Damit hat man jetzt neben 5 Georgierinnen 4 Französinnen im Team.
Zurück nach ihrer Babypause ist IM Meri Arabidze, die auch gleich das Spitzenbrett übernimmt. Den SK Schwäbisch in Richtung Baden-Baden verlassen hat Alina Kashlinskaya, die allerdings in den letzten Jahren fast nicht gespielt hatte. Hintergrund ist hier, dass ihr Mann Radek Wojtaszek schon lange für Baden-Baden in der Bundesliga spielt. Es bleibt abzuwarten, wie oft beziehungsweise ob sie überhaupt für Baden-Baden ans Brett gehen wird.
Wegen vieler paralleler Turniere und internationaler Liegen werden in den ersten beiden Runden viele Spielerinnen verhindert sein, doch das trifft eigentlich fast alle Spitzenmannschaften gleich. Man wird sehen, wer für Schwäbisch Hall am Start sein wird, und auch, ob es das ein oder andere Debüt geben wird.
Gespielt wird am Wochenende außer in Deizisau noch in Bad Königshofen, dort treffen die Gastgeberinnen und Rodewisch auf die Aufsteiger Chemnitz und Kreuzberg und sind klar favorisiert. In Norderstedt spielen Harksheide und Hamburg gegen Baden-Baden und Freiburg-Zähringen. Im Fokus steht hier der schachliche Nord-Süd-Schlager zwischen Hamburg und Baden-Baden. Baden-Baden ist Favorit, aber Hamburg immer für eine Überraschung gut – letzte Saison schlug man zum Beispiel Schwäbisch Hall und Bad Königshofen. Liveübertragungen wird es auf den gewohnten Portalen (Chess.com und Lichess) geben.
Der höchstgehandelte Titelfavorit ist wie eigentlich immer die OSG Baden-Baden, obwohl der letzte Meistertitel schon drei Jahre zurückliegt. Wenn sie es schaffen, in den wichtigen Begegnungen gegen die direkte Konkurrenz ihre Topspielerinnen Divya Deshmukh und Rameshbabu Vaishali aus Indien ans Brett zu bekommen, werden sie nur schwer zu schlagen sein. Wie stark das Team ist, sieht man daran, dass die aktuelle deutsche Nummer 1 Dinara Wagner nur an Position 8 gemeldet ist. Auch Bad Königshofen möchte den letzte Saison gewonnenen Meistertitel natürlich gerne verteidigen, man setzt wie bisher auf seine starke polnische Achse.
Alle Informationen zur Saison wie Teams, Aufstellungen und Ansetzungen gibt es hier auf den Seiten des Deutschen Schachbunds.
Einen Link zu einem Saison-Vorbericht zur Frauenbundesliga nach Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen gibt es hier beim Schachkicker.

