Frauenbundesliga startet mit Spitzenspiel gegen Baden-Baden

(Thomas Marschner)

Am kommenden Wochenende beginnt ungewöhnlich früh die neue Saison der Frauenbundesliga, und für die Schwäbisch Haller Schachdamen beginnt die Saison, wie die letzte endete: es geht gegen die Karlsruher SF und den alljährlichen Titelfavoriten OSG Baden-Baden. Gespielt wird in Karlsruhe in der Walter-Eucken-Schule in der Ernst-Frey-Str. 2.

Erster Gegner ist am Samstag ab 14:00 Gastgeber Karlsruhe. Hier ist man klarer Favorit. Karlsruhe blieb nur in der Liga, weil Kiel aus der Nordgruppe der zweiten Liga auf den Aufstieg verzichtet hatte, und geht in unveränderter Besetzung an den Start. Hier gibt es ein Wiedersehen mit Annmarie Mütsch. Die Heilbronnerin spielte in der Meistersaison 16/17 für Schwäbisch Hall, inzwischen ist sie U16-Weltmeisterin und gewann kürzlich die Bronzemedaille bei der U18-Europameisterschaft.

Am Sonntag um 9:00 ist die OSG Baden-Baden der Gegner, und der Rekordmeister möchte natürlich die Vorsaison vergessen machen, als man in der Abschlusstabelle nur Platz 4 belegte. Dafür hat man sich mit der deutschen Nummer 1 Elisabeth Pähtz und dem kasachischen Jungtalent Zhansaya Abdumalik, Nummer 2 der Juniorinnen-Weltrangliste, prominent verstärkt.

Das letzte Aufeinandertreffen mit Baden-Baden in Berlin liegt nur wenige Monate zurück

Allerdings findet parallel zum ersten Spieltag in Moskau der erste Damen-Grand-Prix statt, daher muss Elisabeth Pähtz auf ihr Debüt für die Kurstädter warten, sie vertritt beim Grand Prix die deutschen Farben. Außerdem fehlen auf Baden-Badener noch die Ex-Weltmeisterinnen Alexandra Kosteniuk und Antonaeta Stefanova. Auch die Teilnahme der unangefochtenen Weltranglistenersten Hou Yifan ist fraglich, sie konzentriert sich aktuell auf ihr Studium und hat dieses Jahr erst eine gewertete Turnierpartie gespielt. Auch aus Schwäbisch Hall nimmt mit Europameisterin Alina Kashlinskaya eine Spielerin am Grand Prix teil, sie ist diese Saison erstmals am Spitzenbrett der Haller Damen gemeldet. Trotzdem verfügt Baden-Baden noch über genug Topspielerinnen, um als leichter Favorit in die Partie zu gehen.

Außer Kashlinskaya stehen bei Schwäbisch Hall alle Spielerinnen, darunter die Neuzugänge Bela Kotenashvili (Georgien), Lilit Mkrtchian (Armenien) und Olga Badelka (Weißrussland), zur Verfügung, um dem Favoriten einen Kampf auf Augenhöhe zu liefern, und vielleicht den Sieg aus der letzten Runde der Vorsaison zu wiederholen. Schwäbisch Hall baut dabei besonders auf seine georgische Achse, gleich drei der Bronzemedaillengewinnerinnen der letzten Schacholympiade in Batumi gehen für den Vizemeister an die Bretter.

Neu im Team: Bela Kotenashvili

Bei den anderen Mannschaften der Liga gab es in der Sommerpause nur wenig Veränderungen. Neben Baden-Baden und Schwäbisch Hall werden Titelverteidiger Bad Königshofen, der Hamburger SK und die Rodewischer Schachmiezen wieder um die Plätze auf dem Treppchen spielen, Außenseiterchancen auf Platz 3 hat auch Schwäbisch Halls Reisepartner SF Deizisau, die den Verlust von Elisabeth Pähtz durch den Zugang der deutschen Spitzenspielerin Marta Michna, die aus Kiel nach Deizisau wechselte, kompensiert haben. Der Rest der Liga wird wohl gegen den Abstieg kämpfen, obwohl zu beobachten ist, dass die Spielstärke der Liga konstant zunimmt, was besonders an der Vielzahl talentierter Nachwuchsspielerinnen gerade bei Mannschaften wie dem SK Lehrte oder Tura Harksheide liegt, die Jahr für Jahr stärker werden.

Wichtig wird wie jede Saison sein, inwiefern die Spitzenmannschaften in den entscheidenden Kämpfen ihre besten Spielerinnen ans Brett bekommen. Zwar hat sich die neue Spielleitung der Frauenbundesliga bemüht, den wichtigsten nationalen und internationalen Turnierterminen aus dem Weg zu gehen, aber möglich war das nicht immer. Die ersten beiden Runden kollidieren zum Beispiel mit dem Grand Prix, und das trifft insbesondere die Titelanwärter Baden-Baden und Bad Königshofen.

Höhepunkt der diesmal ungewöhnlich langen Saison von Mitte September bis Anfang Mai ist die zentrale Endrunde in Berlin, die über den 1. Mai gemeinsam mit der Männerbundesliga an neuer Stelle im Maritim-proArte-Hotel in der Friedrichsstraße stattfindet.

Wie in den letzten Jahren hat der SK Schwäbisch Hall auch für diese Saison ein Saisonmagazin herausgebracht, das an vielen Orten in Schwäbisch Hall erhältlich ist und von der Vereins-Webseite hier heruntergeladen werden kann.

Alle Informationen zur Frauenbundesliga gibt es hier auf den Seiten des deutschen Schachbunds. Einen Vorbericht gibt es auch hier beim Schach-Ticker.

Hier die Infos zur ersten Doppelrunde:

Ausrichter: Karlsruher SF (Walter-Eucken-Schule, Ernst-Frey-Str. 2, 76135 Karlsruhe)
Sa 14.09.19 14:00     Karlsruher SF – SK Schwäbisch Hall
Sa 14.09.19 14:00     OSG Baden-Baden – Schachfreunde Deizisau

So 15.09.19 09:00     Schachfreunde Deizisau – Karlsruher SF
So 15.09.19 09:00     SK Schwäbisch Hall – OSG Baden-Baden

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